Moin,

als kleine Rangier-Spiel-Bastel- und Testanlage baue ich gerade an einem kleinen Nebenbahn-Endbahnhof auf gerade mal 1,00m x 0,20m. An Gleisen werden alte Roco-Weichen mit 12,5 und 15 Grad „recycelt“, allerdings zur Frustvermeidung mit polarisierten Eichhorn-Herzstücken ausgerüstet. Dazu Fleischmann-(ex-Roco-)Flexgleise, da ich mir recycelte Flexgleise dann doch nicht antun wollte. Auch die Gebäude sind von einer früheren Anlage recycelt. Bisher ist der Unterbau fertiggestellt, die Gleise sind, ebenso wie die Gebäude, nur zur Stellprobe aufgelegt. Das ganze ist in einer Nische im Flur untergebracht, zum Betrieb muss am „rechten“ Ende noch ein Fiddleyard montiert werden.







Links am vorderen Anlagenrand kommt an das Stumpfgleis noch eine Kopf-/Seitenrampe, so dass es genug Möglichkeiten zum Rangieren gibt.

Der Gleisplan hat sogar ein Vorbild, es ist ein auf etwa 1/3 seiner tatsächlichen Länge geschrumpfter Bahnhof Niendorf/Ostsee, wobei der kleine Landhandelsschuppen am Stumpfgleis parallel zur Ausfahrt von mir frei dazu gedichtet wurde, auf den mir bekannten Fotos endet das Gleis unmittelbar hinter der Weiche in einem großen Schotterhaufen. Keine Ahnung, wo das ursprünglich mal hinführte. Aber es soll ja auch kein Nachbau von Niendorf/Ostsee werden, sondern ein Nebenbahnendbahnhof, irgendwo in Nordwestdeutschland. Zum Einsatz kommt alles, was mir gefällt, und was auf eine Nebenbahn Ende Epoche 3 bis Anfang Epoche 4 so passt. Also weder große Schlepptender- noch bayerische Lokalbahnloks, weder Schnellzüge noch „Erzbomber“. Jetzt müssen erstmal die Gleise verlegt und die Elektrik gemacht werden, nicht gerade meine Lieblingstätigkeiten. Gefahren wird analog, die Weichen werden mittels Stellstangen manuell gestellt, und entkuppelt wird mittels Handentkuppler. Gekuppelt wird mit normalen Klauenkupplungen, die aber so modifiziert werden, dass sie nur durch die Schwerkraft nach unten fallen, also praktisch ohne Widerstand einkuppeln. Dazu aber später mal mehr in einem eigenen Beitrag. Wenn es interessiert, werde ich von weiteren Fortschritten berichten.

Volker

So zurück von der Nordsee, und meine bestellten Auhagen-Prellböcke sind auch gekommen - leider ein ziemlicher Reinfall. Zur Warnung steht schon auf der Schachtel „Filigranbausatz, nur für erfahrene Modellbauer“, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich ist der Bausatz so filigran, dass er sich vielleicht auf maßstäbliche Code30-Schienenprofile aufstecken ließe, aber nicht auf handelsübliche Code80-Profile, auch nicht auf Peco-Code55-Gleis, denn deren Schienenköpfe sind viel zu breit. Der „Schlitz“ zwischen den Teilen, die den Schienenkopf umfassen sollen, ist vielleicht 0,25mm breit und ebenso tief. Hat man hier einfach die Maße des H0-Prellbocks mit 0,54 multipliziert und so die Werkzeuge für den N-Prellbock bekommen? Leider sind N-Profile eben nicht auf 55% verkleinerte H0-Profile, und so passt exakt nichts.



Hier sieht man schön, dass die „Klauen“, die um den Schienenkopf greifen sollen, selbst von Außenseite zu Außenseite gemessen, kaum breiter sind als der Schienenkopf selbst. Was soll das bitte?




Hier nochmal der Vergleich Auhagen- zu Roco-Prellbock.


Ich habe mir jedenfalls erstmal im Netz eine Packung Arnold-Stahlprellböcke besorgt, die sind sowohl filigran, als auch funktionsfähig. Die Auhagendinger sind so jedenfalls nur als Mülltonnenfutter zu gebrauchen. ☹️

Volker

Hallo Jürgen,

ich habe die Prellböcke zwischenzeitlich an Gerrit weitergereicht, aber die Idee ist gar nicht schlecht.

Volker

Moin,

viel sichtbares ist in der Zwischenzeit nicht passiert, die Löcher für Kabel und Stelldrähte wurden gebohrt und die Gleise fest verlegt, nun geht es an die „Weichenantriebe“. Wobei „Weichenantriebe“ eigentlich schon zuviel gesagt ist, es sind einfach Schiebeschalter, die im Knauf zwei Löcher erhalten haben, ein 0,6mm-Loch für den Stelldraht und ein 1,6mm-Loch für die Schubstange. Die Schalter dienen einmal der Herzstückpolarisierung und zum anderen halten sie die Weichenzungen jeweils sicher in der Endlage. Wie auch sonst ging es darum, das ganze vom Aufwand und den Kosten her möglichst gering zu halten, ohne das die Funktionalität darunter leidet.







Die werden dann mit Zweikomponentenkleber unter die Platte geklebt. Dazu wird der Schalter mit Kleber eingestrichen und entsprechend positioniert und ausgerichtet. Bis zum Trocknen wird er noch mit Klebeband unter der Platte fixiert. Zum besseren Kleben habe ich die Klebefläche des Schalters mit Schleifpapier etwas aufgerauht. Wer jetzt Probleme mit der Haltbarkeit befürchtet, bei meinem H0e-Bahnhof hält das schon seit 1986. Als Stelldraht fungiert ein 0,5mm Federbronzedraht, der mit reichlich Sekundenklebergel in die Bohrung eingeklebt wird. Es würde auch Stahl- oder Messingdraht gehen, aber den Federbronzedraht hatte ich gerade da. Als Schubstange die ein 1,5mm Messingdraht, der am „Schalterende“ abgewinkelt und durch eine Bohrung an der Anlagenvorderkante geführt wird. Dort wird dann noch eine 10mm Holzperle auf das Drahtende geklebt. Wenn ich damit durch bin kommt noch das „freudvolle“ Verkabeln, und dann kann auch endlich etwas fahren.

Bis dahin

Volker

Hallo Manuel, wie gesagt, bei meinem H0e-Bahnhof funktioniert das Ganze seit 1986 problemlos. Kippschalter haben den Nachteil, dass man erheblich mehr Aufwand treiben muss, um sie mit Schubstange und Stelldraht mechanisch zu verbinden. Einfach zwei Löcher in den Schaltknebel zu bohren, geht da schlecht, das ist beim Schiebeschalter einfacher.

Volker

Moin,

irgendwie kriege ich in N nichts gebacken, jetzt habe ich mit verklebten Weichen-Mechaniken zu tun, beim Versuch die zu lösen sind dann die Profile aus den Schwellen gerissen - nee, ich hab‘ auf den Kleinkram keinen Bock mehr. N und ich werden wohl kein Traumpaar mehr, ich werde mich wieder auf H0 konzentrieren, da sind meine Finger besser für geeignet. Den N-Krempel (außer die 3 Züge aus meiner Kindheit) gehen in die Bucht, dito der Straßenbahnkrempel, der auch nie wirklich zuverlässig und zufriedenstellend funktioniert hat. N ist schöne Erinnerung an Kindheitstage, wo einen weder die viel zu hohen Minimalgeschindigkeiten gestört haben, noch die Tatsache, dass man seine Züge beim Anfahren öfter mal anschieben musste, weil die Stromabnahme so unzuverlässig war. Heute kann ich darüber leider nicht mehr hinwegsehen, und es stört mich gewaltig. Ebenso, die Empfindlichkeit des Ganzen, da kommt bei mir inzwischen mehr Frust als Freude auf.

Irgendwann werde ich hier mal meinen H0-Endbahnhof „Kuhstedt“ vorstellen, ziemlich genau doppelt so groß von den Abmessungen, und ebenfalls irgendwo in Norddeutschland gelegen. Da fehlt zwar die „Faszination des Winzigen“, aber es funktioniert alles klaglos, selbst nach dem Einschottern.

Volker

So, ich hab jetzt mal zwei Nächte drüber geschlafen, die Weiche gängig gemacht und mit einem Stück Schwellenband vom Flexgleis wieder vervollständigt, und die Gleise wieder festgeklebt. Obwohl ich die alten Kleberschichten ordentlich weggeschmirgelt hatte, liegt diese Schxxxweiche jetzt nicht mehr plan. Mechanisch funktionieren tut alles, aber ich hoffe, das wird nicht so eine „Kontaktverluststelle“, weil einige Räder in der Luft hängen. Ich werde die nächsten Tage mal die Verdrahtung fertigstellen, und das ganze dann mit den paar Fahrzeugen, die ich habe, probefahren. Wenn das klappt, ok, wenn nicht, dann war‘s das mit N. Irgendwie ist das in H0 nicht halb so kritisch.

Volker